WaldeckKulturStipendium 2024 mit Luis Schwamm

In diesem Jahr begrüßen wir Luis Schwamm als WaldeckKulturStipendiaten für zwei Wochen auf der Waldeck.

Luis schreibt in seinem Bewerbungsschreiben:

Foto: Rebecca Kraemer

“Ich bin auftretender Songwriter und selbstständiger Musikproduzent in Köln. In den letzten drei Jahren war ich hauptsächlich im Rahmen der Indieband Noth (in Zusammenarbeit mit Linus Kleinlosen aus Hamburg) tätig. 

Mit Noth habe ich zwei Konzeptalben veröffentlicht: „Die Wahrheit über Arndt“ (2022) erzählt in zehn Episoden aus dem Leben eines 38-jährigen Hannoveraner Start-Uppers, der sich zunehmend in Tagträumen vom Durchbrennen mit seiner lang vergangenen Erasmusliebe Anita verliert. „Lieder vom Verschwinden“ (2023) beschäftigt sich mit verschiedenen Facetten des Verschwindens, ist eine Sammlung von Kippbildern aus Punk und Zen: Die frühere Stammkneipe muss der hippen Cocktailbar weichen, der fertige Referendar flüchtet vor seiner eigenen Abschiedsfeier, und die Indieband fällt der Gentrifizierung zum Opfer.

 In diesem Jahr soll mein Solo-Album erscheinen, an dem ich parallel zu den Noth-Alben gearbeitet habe. Unter dem Arbeitstitel „Alte Möbel und junge Nervositäten“ habe ich zehn Lieder versammelt, die direkter, persönlicher, gefühliger aus den Irrungen und Wirrungen eines Menschen in seinen Zwanzigern heraus sprechen, von Missverhältnissen zwischen Freiheit und Orientierungssinn, Handlungsbedarf und Aufmerksamkeitsökonomie, hohen Werten und der Angst, ihnen nicht zu genügen. 

Foto: Rebecca Kraemer

 Mein Bezug zur Burg Waldeck kommt vor allem aus meiner Bekanntschaft mit Christof Stählin und meiner
Verbundenheit zur Liederakademie Sago. Mein Austausch mit Christof 2014 bis 2015 und die regelmäßige Teilnahme an Sago-Seminaren von 2014 bis 2017 haben mich in meiner Haltung zum Liederschreiben sehr geprägt. Bis heute empfinde ich die Auseinandersetzung mit der dort gelernten Philosophie als erdendes Gegengewicht zur schnelllebigen Pop-Industrie, in der ich mich seitdem eher aufhalte, als in der Liedermacher*innen- und Kleinkunstszene.

Von einem Aufenthalt auf Burg Waldeck erhoffe ich mir Ruhe und Fokus, um konzentrierter an Liedern arbeiten zu können, als es mir in meinem Alltag als selbstständiger Musiker möglich ist. Ich empfinde gedankliche Freiräume, die Ideen, Inspiration und kreatives Arbeiten erst ermöglichen, als zu selten und würde mich freuen, solche Bedingungen an einem inspirierenden Ort wie der Burg Waldeck zu finden.“

Wir wünschen Luis eine gelungene Zeit auf der Waldeck, mit viel Freiraum für Kreativität, Muse und guten Ideen. Wir würden uns freuen, ihn im Rahmen einer Veranstaltung auf der Waldeck auch einmal live zu sehen.

Mehr Informationen zu Luis Schwamm, Musik und Videos gibt es bei Backseat, auf Instagram und YouTube.

 

Gefördert von der Peter Rohland Stiftung.